Gestaltungskonzept Sparkasse | Lüneburg

 
 
 
 
 

Im Rahmen des Wettbewerbs zur Gebäudeentwicklung der Sparkasse Lüneburg ist die Hauptgeschäftsstelle für eine nachhaltige, energetische und zukunftsfähige Nutzung zu entwickeln. Die stadtbildprägende Innenstadtlage im historischen Stadtzentrum sowie die architektonische und städtebauliche Qualität der Gebäude sind die Kernthemen des Entwurfs. Die besondere städtebauliche Situation und die Gesamtkonzeption werden ganzheitlich betrachtet - das beinhaltet gleichermaßen die Verbesserung der architektonischen Qualitäten der Innenräume und Arbeitsplätze, so dass diese den Anforderungen an eine zukunftsfähige Arbeitswelt gerecht werden. Bei der Fassadengestaltung fand eine intensive Auseinandersetzung mit der Typologie der Lüneburger Altstadt auf Grundlage der Gestaltungssatzung statt. Historische Vorbilder wurden hierbei nicht kopiert, sondern feinsinnig interpretiert, so dass sich die Fassaden nachhaltig in das Stadtbild einfügen. Für die Gebäudefassade An der Münze wurde ein Ensemble aus drei eigenständigen Giebelfassaden mit individueller Formensprache entworfen, die hinsichtlich ihrer Zonierung, Materialität und Farbigkeit den Grundprinzipien der Lüneburger Altstadt entsprechen. Durch die gewählten Proportionen entsteht eine Kleinteiligkeit, welche die vorhandene giebelständige Häuserreihe der angrenzenden Gebäude fortsetzt. Die Konturen der benachbarten Treppengiebel wurden ebenso aufgenommen wie die Dreiecksgiebel. Der Entwurf bedient sich somit an historischen Zitaten und nimmt trotz reduzierter Schmuckelemente die Gliederung der traditionellen Altstadtfassaden in Ihren Grundzügen auf. Das spiegelt sich auch in den stehenden Fensterformaten in Kombination mit einer ablesbaren Zonierung der Fassade in Sockel-, Normal- und Giebelzone wider. Die vertikalen Lochfassaden erhalten im Verblendmauerwerk eine dezente Strukturierung bzw. Gliederung in Form von versetzten Klinkerlagen und Grenadierverbänden. Die Farbvarianz der Verblendfassaden unterstreicht die zuvor beschriebene Eigenständigkeit der Fassaden ebenso wie die unterschiedliche Einprägung der Fensternischen, deren Proportionen und die Fensterteilung. Gleiches gilt für die Neugestaltung der Verblendfassade in der Waagestrasse, welche die Traufständigkeit der benachbarten Gebäude aufnimmt. Durch die Neuordnung der Kundenhalle im Grundriss entsteht das neue Zentrum der Sparkasse Lüneburg mit identitätsstiftenden architektonischen Mitteln. Die Zonierung in Kundenhalle, Mittelzone mit begrünten Lounge-Bereichen in Form von Bäumen und bepflanzten Wänden, Ausstellungsflächen sowie dem „Open Space“ mit Espressobar und Sitzmöglichkeiten, sorgen für eine einladende Atmosphäre. Der Einsatz von nachhaltigen Materialien verbessert das Raumklima, die begrünten Bereiche tragen für eine natürliche Temperaturabsenkung in den Sommermonaten bei und sorgen für das Wohlbefinden der Kunden und Mitarbeiter. Der Grundriss des Gebäudeteils zur Waagestrasse wurde im Sinne einer möglichen Fremdverpachtung des Erdgeschosses und Teilflächen der Obergeschosse neu strukturiert. Die Fassaden der Gebäuderückseite bzw. die Fassaden zu den Innenhöfen machen flächenmäßig den größten Anteil aus. Hierbei wurde die vorhandene Stahlbeton-Innenschale gemäß den energetischen Anforderungen neu gedämmt und mit einem Ziegelverblendstein versehen. Dadurch entsteht im Blickfeld der umliegenden Bebauung analog und in Fortsetzung der benachbarten ehemaligen Musikschule eine Aufwertung der Fassaden, welche sich hinsichtlich der Farbigkeit und Materialität in das bestehende Umfeld eingliedert.


Auslober
Sparkasse Lüneburg

Planung
06|2022

Nutzfläche
8.500 m²

Leistung
Gestaltungskonzept zur Gebäudeentwicklung + Fassadengestaltung
(Einladungswettbewerb)



Visualisierung
Matthias Harms


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